Astrologische Grafik: 14.12.2016, 01:05h MEZ Vollmond in den Zwillingen
Am
14.12.2016 findet ein außergewöhnlich günstig aspektierter
Vollmond in den Zwillingen statt. In unseren Breitengraden befindet
sich der Mond in den Zwillingen im IX. Haus, während sich die Sonne
im Schützen, zusammen mit Saturn, im III. Haus befindet. Die beiden
großen Lichter halten sich also im jeweils gegenüberliegenden Haus
ihres Herrschaftsbereichs auf, was gerade während eines Vollmonds
dieser Qualität besonders interessant ist, denn hier geht es um
Alchemie; um die erfolgreiche Verbindung und die Vereinigung von Gegensätzen.
Der
Schütze ist das Zeichen der Alchemie. Im Tarot korrespondiert der
Schütze mit dem XIV. Trumpf, der den Titel 'Die Kunst' oder auch
'Die Mäßigkeit' trägt.
Eine
erfolgreiche Mischung aus mehreren unterschiedlichen und oft auch
gegensätzlichen Elementen zu erschaffen, ist eine Kunst. Wenn man
anscheinend unvereinbare oder auch unabhängig voneinander
bedeutungslose Elemente zu einem harmonischen großen Ganzen zusammenfügen kann,
so dass ein Gesamtwerk entsteht, das dem Betrachter den Eindruck von
Schönheit und Attraktivität oder von Sinnhaftigkeit und
Funktionalität vermittelt, kann dies als ein Kunstwerk bezeichnet
werden.
Trumpf XIV aus dem Thoth Deck, Kunst
Hier
geht es nicht nur um die Kunst als solche, sondern in erster Linie um
die Kunst des Lebens, warum der Schütze auch als der Lebenskünstler
des Zodiaks gilt.
In
diesen Jahren, in denen Saturn durch den Schützen läuft, erhalten
wir in den Lebensbereichen, die durch den Schützen für uns
persönlich beeinflusst werden, ganz besonders herausfordernde
Aufgaben. Denn da, wo Saturn sich befindet, wartet die Arbeit. Da, wo
Saturn steht, verlangt er nach Meisterschaft. Da, wo Saturn steht,
wollen den Worten Taten folgen.
Unter
Saturns Einfluss fällt uns nichts so leicht in den Schoß, warum der
'alte Herr' sich in vielen Kreisen auch nicht gerade größter
Beliebtheit erfreut, zumindest nicht auf einer oberflächlich
betrachteten Ebene.
Saturn
symbolisiert das, was viele von uns gerne hinten anstellen würden.
Saturn steht für Strenge, Kälte, das Alter, Disziplin, harte
Arbeit, Ausdauer, Standhaftigkeit und für die Begrenzungen des
irdischen Lebens.
Da
Saturn der natürliche Gegenspieler des Schützen ist, hat er gerade
in diesem Zeichen eine besonders herausfordernde, aber auch eine
besonders interessante Stellung.
Der
Schütze will hoch hinaus, ebenso wie der von Saturn beherrschte
Steinbock. Hier können sich diese beiden Prinzipien also treffen.
Aber während es für den Schützen kaum Grenzen gibt, kann der
Steinbock die Grenzen allzu eng abstecken und sich dadurch auch
bestimmter Chancen oder leichteren Wegen manches Mal nicht bewusst
sein.
Wer
besonders hoch hinaus will, braucht eine große Vision, die ihn
antreibt, er braucht Mut und manchmal sogar eine gewisse Portion
Größenwahn.
Wer
besonders hoch hinaus will, kann aber bekanntlich auch besonders tief
und unsanft fallen.
So
wie Ikarus, der mit seinem Vater Daidalos im
Labyrinth des Minotaurus auf Kreta von König Minos gefangen gehalten
wurde, eine gehörige Portion Übermut brauchte, um daran zu glauben,
dass er fliegen kann und so die irdischen Grenzen überwinden kann.
Da
König Minos die Kontrolle über das Land und über die Seefahrt
hatte, war es Vater und Sohn nicht möglich über den Landweg oder
über die See von der Insel zu flüchten. Daidalos bastelte also
Flügel für seinen Sohn, denn der Luftweg schien der einzige Weg in
die Freiheit zu sein. Diese Flügel bestanden aus Vogelfedern, die
mit Wachs als Bindemittel an einem Gerüst befestigt wurden, das
Ikarus angeschnallt wurde. Bevor Ikarus sich in die Lüfte erhob,
warnte sein Vater ihn eindringlich, dass er weder zu hoch, noch zu
tief fliegen dürfte, damit weder die Hitze der Sonne, noch die
Feuchtigkeit des Meeres seine Flügel beschädigen könnten, da er
wusste, dass dies einen Absturz verursachen würde. Tatsächlich
schaffte es Ikarus sich mit Hilfe der Flügel in die Lüfte zu
erheben. Er konnte sein Glück kaum fassen und genoss den Flug in
die Freiheit in vollen Zügen. Doch je weiter er kam, desto mehr
packte ihn der Übermut, so dass er die Warnung seines Vaters vergaß.
Er flog höher und höher, bis er der Sonne so nah kam, dass das
Wachs, das seine Flügel zusammenhielt, zu schmelzen begann und die
Flügel sich auflösten. So stürzte Ikarus aus höchster Höhe hinab
ins Meer und starb.
Der
Mythos des fliegenden Ikarus ist vielen von uns bekannt. Die Sonne,
sowie Saturn symbolisieren astrologisch den Vater, bzw. eine
Vaterfigur und in diesem Sinne eine Autorität in unserem Leben.
Der
Asteroid Ikarus befindet sich zur Zeit des Vollmonds in den
Zwillingen in Konjunktion zu Merkur im Steinbock, was aus
verschiedenen Gründen besonders interessant ist. Merkur ist nicht
nur der Herrscher der Zwillinge, sondern Merkur befindet sich in dem
Zeichen, das von Saturn, also vom 'weisen Alten' beherrscht wird.
Zudem hat Merkur seine Geschwindigkeit bereits enorm gedrosselt, da
er sich schon seit Anfang Dezember 2016 in seinem Schatten befindet
und mittlerweile sozusagen am Bremsen ist, bevor er auf Pluto im
Steinbock, also auf den 'Tod', treffen kann. Merkur wird ganz knapp,
bevor er auf Pluto im Steinbock trifft, am 19.12.2016 rückläufig.
Astrologische Grafik: 14.12.2016, Asteroid Ikarus Konjunktion Merkur im Steinbock
Merkur
symbolisiert nicht nur den Bruder, sondern auch den Sohn.
Saturn
und die Sonne, beide Vatersymbole, befinden sich während des
Vollmonds in Opposition zum Mond in den Zwillingen.
Dieser
Vollmond in den Zwillingen erinnert stark an den Mythos von Daidalos
und Ikarus.
Wir
können derzeit hoch hinaus wollen. Wir können hochfliegende Pläne
und vielversprechende Visionen haben. Wir können daran glauben, dass wir
fliegen können.
Wir
sollten aber auch auf die weisen Stimmen der Alten hören, die uns
davor warnen, weder zu hoch, noch zu tief zu fliegen, wenn wir unser
Ziel erreichen wollen. Jupiter, der Herrscher des Schützen, befindet
sich in der Waage, in dem Zeichen, das die perfekte Balance und das
Gleichgewicht symbolisiert. Durch die harmonischen Aspekte, die
sowohl Jupiter, wie auch Mars im Wassermann und Uranus im Widder zu
diesem Vollmond bilden, erhalten wir für unsere derzeitigen Vorhaben
aus den unterschiedlichsten Richtungen eine großzügige
Unterstützung, wenn da nicht die Spannung zum verletzten Chiron in
den Fischen wäre, denn die Sonne im Schützen, sowie der Mond in den
Zwillingen, bilden ein Quadrat zum 'verwundeten Heiler'. Da Chiron
sich hier im Brennpunkt eines T-Quadrats befindet, kann dieser
Vollmond uns auf unsere persönlichen Verletzungen oder auch auf
kollektive Wunden aufmerksam machen. Da Chiron sich in den Fischen
befindet, kann es sich aber auch um irrationale Ängste handeln, die
uns zu Unrecht von etwas abhalten, was wir uns eigentlich aus
tiefstem Herzen wünschen. Oder wir lassen uns eventuell durch
frühere Erfahrungen ins Bockshorn jagen und nehmen bestimmte Chancen
gar nicht als solche wahr.
Wenn
wir uns aus dem Labyrinth, aus der Gefangenschaft befreien wollen,
müssen wir den Flug wagen. Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir
den Mut aufbringen zu fliegen, wenn wir uns aus alten, einengenden
Mustern befreien wollen.
Die
warnenden, weisen Stimmen, die durch Saturn und durch die
unerbittliche Hitze der Sonne verkörpert werden, wollen wir in
unserem jugendlichen Leichtsinn allzu oft überhören.
Die
einschränkende Funktion Saturns bedeutet nicht immer eine
unangenehme, unerwünschte Grenzsetzung, sondern sie kann tatsächlich
wegweisend sein und sie kann uns dazu auffordern die natürlichen,
irdischen Gesetzmäßigkeiten zu berücksichtigen, gerade damit wir
unser Ziel erreichen können. Denn wenn Ikarus die Warnung seines
Vaters zur Mäßigkeit, weder zu hoch, noch zu tief zu fliegen,
berücksichtigt hätte, hätte er sich nicht nur vor dem Tod bewahren können,
sondern er hätte Freiheit für sich erlangt, er hätte seinen Vater befreien können und er wäre der erste
Mensch gewesen, der fliegen kann.
Je
nachdem in welcher Gestalt uns die ersten Autoritätsfiguren in
unserem Leben begegnet sind, wurden unsere Vorstellungen und
Glaubenssätze geprägt. Während einige diese Autoritäten als
übermäßig einschränkend und einengend erlebt haben, und von daher
meinen, die 'Alten' würden sie nur gefangen halten wollen, haben
andere von uns diese saturnischen Figuren als weise Lehrer und
Ratgeber in Erinnerung. In vielen Fällen wird es sich um eine
Mischung aus beidem handeln.
Als
Erwachsene, die durch Saturn repräsentiert werden, sind wir selbst
aufgefordert unser eigener Lehrmeister zu werden. Indem wir Saturn
immer mehr integrieren, lernen wir, wann es sinnvoll ist, uns selbst
bestimmte Grenzen zu setzen und wann es notwendig ist, die Grenzen,
die von Saturn vorgegeben werden, zu erweitern, damit eine
Entwicklung, ein Fortschritt und Wachstum möglich sind.
Wir
können uns unter dem Einfluss dieser Zeitqualität also fragen, ob wir eher zu den Menschen gehören, die
dazu neigen zu tief zu fliegen, ob wir umgekehrt dazu neigen zu
hoch zu fliegen und dann eine Bruchlandung hinzulegen oder ob wir eher zu den Menschen gehören, die erwarten, dass andere sie immer wieder auffangen, wenn sie stürzen.
Saturn lässt uns irgendwann fallen, denn auch aus schwindelnder Höhe zu fallen, ist eine wesentliche saturnische Lektion, die ein jeder irgendwann lernen wird, wenn er sich immer wieder zu hoch hinaus wagt. Saturn kann uns aber auch immer tiefer nach unten drücken, wenn wir uns nie über bestimmte Grenzen hinauswagen. In dem Fall will er uns fragen, mit wie wenig wir uns tatsächlich zufrieden geben wollen und wie tief wir sinken müssen, bis wir aufstehen.
Das richtige Maß ist also gefragt. Um das zu finden, müssen wir manchmal ein wenig zu hoch oder auch ein wenig zu tief fliegen. Es erfordert eine höhe Sensibilität immer rechtzeitig zu spüren, wann etwas zu hoch oder wann etwas zu tief ist, also wann etwas zu viel oder auch zu wenig ist. Genau dieses Gleichgewicht ist die Alchemie, die Mäßigkeit, die Kunst, die durch den Schützen im Tarot verkörpert wird.
Saturn lässt uns irgendwann fallen, denn auch aus schwindelnder Höhe zu fallen, ist eine wesentliche saturnische Lektion, die ein jeder irgendwann lernen wird, wenn er sich immer wieder zu hoch hinaus wagt. Saturn kann uns aber auch immer tiefer nach unten drücken, wenn wir uns nie über bestimmte Grenzen hinauswagen. In dem Fall will er uns fragen, mit wie wenig wir uns tatsächlich zufrieden geben wollen und wie tief wir sinken müssen, bis wir aufstehen.
Das richtige Maß ist also gefragt. Um das zu finden, müssen wir manchmal ein wenig zu hoch oder auch ein wenig zu tief fliegen. Es erfordert eine höhe Sensibilität immer rechtzeitig zu spüren, wann etwas zu hoch oder wann etwas zu tief ist, also wann etwas zu viel oder auch zu wenig ist. Genau dieses Gleichgewicht ist die Alchemie, die Mäßigkeit, die Kunst, die durch den Schützen im Tarot verkörpert wird.
Viele
liebe Grüße mit den Sternen
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