Dienstag, 22. November 2016

Dieser Lauf der Sonne durch den Schützen will uns die Augen öffnen


Sternbild Schütze, Creative Commons





Vom 21.11. bis zur Wintersonnenwende am 21.12.2016 läuft die Sonne durch den Schützen


Saturn wird den Schützen noch ein volles Jahr bearbeiten und somit weiterhin unsere Glaubenssätze prüfen, unseren Expansionsdrang testen, unsere Einstellung zu Ausländern und zu Andersdenkenden herausfordern und uns immer wieder dazu auffordern einerseits eine flexible, offene, tolerante Haltung einzunehmen, uns andererseits aber auch deutlich abzugrenzen und eine klare Position zu beziehen, wenn Unrecht geschieht oder wenn die Dinge zu sehr aus den Fugen geraten.  
       

Jeder Himmelskörper, der in diesen Jahren durch den Schützen läuft, muss sich einem Quadrat zu Neptun, zum absteigenden Mondknoten und Chiron in den Fischen stellen, einer Spannung zum aufsteigenden Mondknoten in der Jungfrau, sowie einer Konjunktion zu Saturn im Schützen.


Gleich zum Monatsbeginn wird die Sonne am 01.12.2016 das Quadrat zu Neptun in den Fischen bilden und wird somit unseren Realitätssinn testen. Normalerweise würde dieser Transit kaum mehr als ein, zwei oder auch drei Tage auf uns Einfluss nehmen. Da wir aber am 29.11.2016 einen Neumond in der ersten Dekade Schütze haben, der die Themen der Spannung zwischen dem Schützen und den Fischen bereits zum Inhalt macht, werden sich die Themen Realität versus Traum und kreative Umorientierung versus chaotische Versponnenheit, auf die gesamte erste Dezemberhälfte auswirken.



  
Astrologische Grafik: Sonne Konjunktion Saturn in Schütze am 10.12.2016



Noch vor wenigen Jahren hätten die meisten von uns höchstwahrscheinlich eine klare Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit ziehen können, sprich, zwischen dem was Neptun verkörpert und dem was Saturn symbolisiert. Noch vor wenigen Monaten hätte es kaum jemand für möglich gehalten, dass ein Mensch wie Donald Trump zum Präsidenten eines der mächtigsten Länder der Welt gewählt werden würde.



Durch die immer dünner werdenden Wände zwischen Realität und Traum, bzw. zwischen greifbarer Wirklichkeit und fabrizierter, inszenierter Realität, wissen wir manchmal nicht mehr, ob wir denn nun eigentlich träumen oder ob wir wach sind.
 

Sogenanntes Reality-TV hat vielen von uns den Geschmack für gut produzierte Unterhaltung verdorben. Reality-TV hat zusammen mit anderen Medieneinflüssen unsere Werte und unseren Realitätssinn aufgeweicht und uns vorgegaukelt, dass jeder ein Star sein kann, wenn er nur laut genug brüllt und sich durch Skandale der Marke Eigenregie einen Namen macht. ‚Hauptsache Seelenstriptease‘ scheint das Motto in diesen Zeiten zu heißen und ein Großteil der Menschheit scheint immer noch nicht genug davon zu haben. Die Gladiatorenkämpfe des alten Rom waren ein Pipifax gegen die Schlammschlachten, die sich die mehr oder weniger Freiwilligen in der Medienlandschaft heute bieten. 


Der Zuschauer weiß kaum mehr zu unterscheiden zwischen wirklichen Schauspielern, die gegen ein Honorar und nach Drehbuch ihre Rolle vortragen und zwischen sogenannten F-Promis, von denen man nicht sagen kann, wer sie engagiert hat, ob sie für ihren Auftritt bezahlt werden oder ob sie sich einfach selbst eingeladen haben und sich mit einer absurden Schaden-Freude gegenseitig durch den Kakao ziehen. Der Zuschauer weiß kaum mehr zu unterscheiden, ob er Zuschauer ist oder ob er selbst Teil der Inszenierung ist, was von den Medien mehr oder weniger bewusst eingefädelt wurde.


All das scheint nicht mehr zu zählen. Hauptsache Unterhaltung, heißt es wohl für die meisten. Und gegen gute Unterhaltung wäre auch nichts einzuwenden, wenn sie denn Unterhaltungswert hätte.


Die Frage sollte also lauten was uns unterhält, was uns Freude macht, was unser Interesse weckt, was unsere Lachmuskeln bewegt, was unsere Phantasie anregt…?

Sind wir tatsächlich so abgestumpft, so eingesponnen, so leicht abzuspeisen, dass wir meinen, wir hätten nichts Besseres verdient?


Haben wir Tradition, Anstand, Werte, Moral und Ethik längst über Bord geworfen?


Bekommen wir tatsächlich noch einen Kick, wenn sich ein weiterer aus der vermeintlichen Versenkung gezogener Promi einen Kamelpenis in Großaufnahme vor unseren Augen die Kehle runterwürgt?



Wer ist denn hier tatsächlich der Betrogene? Wer ist denn hier tatsächlich derjenige, der jeden Mist schluckt…?



Derartiges Reality-TV will dem Zuschauer, also dem Konsumenten, vorgaukeln, dass er selbstverständlich etwas Besseres ist, dass er derjenige ist, der viel zu viel Würde hat, als sich vor einem Millionenpublikum die Seele aus dem Leib zu kotzen, dass er viel zu viel Anstand hat, als dass er seine finanziellen, sexuellen und psychischen Probleme vor der ganzen Welt ausbreiten würde. Dem Konsumenten, demjenigen, der letztlich die Rechnungen, Gebühren und Gagen für den angebotenen Hokuspokus bezahlt, wird weißgemacht, dass er die Macht und das Bestimmungsrecht darüber hat, welche Schießbudenfigur als nächstes die Leinwand betritt oder auch den Abgang von der selbigen öffentlich hinlegen muss.


Dabei kann dieser ganze Wahnsinn nur durch unser Lassen und Tun veranstaltet werden. Wir sind Zuschauer, Konsumenten, Mitwirkende und auch Drahtzieher zugleich. Ob das Angebot die Nachfrage bestimmt oder die Nachfrage das Angebot dominiert, spielt letztlich keine Rolle, denn jeder Einzelne von uns hat es selbst in der Hand, ob er den Mist frisst, der angeboten wird oder nicht.


Ja, wir können uns einreden, dass einer mehr oder weniger keine Rolle spielt. Ja, wir können uns einreden, dass es den Kohl eh nicht fett macht, ob wir ein – oder ausschalten, ob wir hingucken oder wegschauen, ob wir unsere Stimme für etwas geben oder nicht. Damit würden wir uns jedoch unserer Individualität entmächtigen, denn die Zeitqualität dieser Jahre will uns auf tiefster Ebene bewusst machen, wie entscheidend der und die Einzelne ist und welche Rolle das Individuum innerhalb des großen Ganzen spielt.


Nicht Gleichförmigkeit, bedingungslose Anpassung und ein Schaf in der Herde zu sein, ist in diesen Zeiten gefragt, denn wenn die Herde ins Verderben trottet, dann wäre man nicht gut beraten sich in diese einzureihen.


Ebenso ist dies keine Zeit für renitente, antagonistische Revoluzzer, die mit Steinen schmeißen und die mit Gewalt versuchen ihre Ideologien anderen einzuhämmern.



Dies ist die Zeit der Bewusstwerdung. Es ist die Zeit der Entscheidungen. Es heißt in diesen Jahren ‚jetzt oder nie!‘.


Bewusstwerdung sollte idealerweise im Verlauf eines organischen Prozesses geschehen. Langsam und Stück für Stück sollte ein Schleier nach dem anderen gelüftet werden, so dass es nicht allzu schmerzhaft ist, sich mit seinen eigenen und den von außen kommenden Täuschungen und Verirrungen auseinanderzusetzen, sondern sie als Teil des eigenen Weges zu akzeptieren und den Sinn darin zu erkennen.


Nun stecken wir mittendrin in der Traumfabrik. Wir haben die Wahl, ob wir weiter träumen wollen, wobei wir unsere Wunsch- und Alpträume von denen diktieren lassen, die hinter den Kulissen ihre Fäden ziehen und die sich dabei anscheinend mehr als verheddert haben, was aber eh keine Rolle mehr zu spielen scheint. Oder wir haben die Wahl aufzuwachen und nicht nur einen selbstgewählten Traum zu leben, sondern schlichtweg einfach unser Leben zu leben


Ist denn das alltägliche Leben so langweilig, so grau, so trübsinnig, so einsam, dass wir es nicht aushalten ohne ständig im Internet zu surfen, am Smartphone herum zu tippen, uns sogenanntes Reality-TV reinzuziehen…?


Brauchen wir vielleicht noch ein paar extremere Bilder, als jene, die uns die Nachrichten servieren?


Wann juckt es uns wirklich? Wann geht es uns wirklich unter die Haut? Wann fühlen wir uns wirklich betroffen und direkt angesprochen…?  


Was brauchen wir noch, um zufrieden zu sein, mit dem, was wir haben? Wann sind wir satt und oder sind wir so übersättigt, dass uns das Gefühl dafür abhandengekommen ist, was es bedeutet satt zu sein? 


Was befriedigt uns wirklich…?


Die meisten von uns kennen wahrscheinlich das Gefühl, das sich einstellt, wenn man zu viel gegessen hat. Gerade um die Weihnachtszeit herum, machen viele von uns diese fragwürdige Erfahrung. Obwohl man längst satt ist, greift man noch mal zu und noch mal und noch ein weiteres Mal. Im Extremfall geht das ganze Spiel so weit, dass man isst, bis einem schlecht wird. Die gleiche Dynamik kennt so mancher von uns vom Alkohol, vom Sex, von der Arbeit oder sogar vom Einkaufen. Auch im Internet oder beim Fernsehen kann sich diese Leier abspielen. Man sucht nach etwas, das einen interessiert, aber es will sich irgendwie nichts finden lassen, was einen wirklich begeistert. Anstatt den Fernseher auszuschalten oder den Computer runterzufahren, sucht man weiter. Man sucht und sucht, bleibt mal kurz hier und mal da hängen, aber anstatt, dass sich ein angenehmes Gefühl der Sättigung und Befriedigung einstellt, bemerkt man, dass man sich innerlich leer und ausgelaugt fühlt, mit einem gleichzeitigen Völlegefühl, das durch die Reizüberflutung zustande kommt. Der Kopf, der Rücken oder der Nacken tun einem weh und man kann sich gerade noch so ins Bett schleppen. Man erkennt die Neben- und Auswirkungen nur allzu deutlich, wenn man noch ein Gefühl für den eigenen Körper hat und für das, was der eigenen Seele wirklich gut tut. Aber trotzdem wiederholen viele von uns diese Dynamik in unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens so oft und so lange, bis uns entweder ein Licht aufgeht oder aber bis zum absoluten Überdruss, bis zum Bandscheibenvorfall, bis zum Leberversagen, bis zum Burnout.


Was hilft uns also dieser Dynamik zu entkommen und zu einem angenehmen Gefühl der Befriedung und der Sättigung zu gelangen?


Egal in welchem Lebensbereich wir unsere Grenzen überschreiten, ob es sich nun um eine Internetsucht, ein Alkoholproblem, eine ungesunde Ernährungsweise, um Workaholismus oder um eine Sexsucht handelt, es gibt zwei Wege, wie man dem begegnen kann. Entweder man verordnet sich zumindest vorerst eine völlige Abstinenz oder man dosiert sich langsam runter.


Beide Herangehensweisen setzen voraus, dass man bereit ist, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen und dass man sich auf die Suche begibt, um etwas zu finden, das einem auf eine gesunde Art langfristig Befriedigung verschafft.


Genau dazu fordert uns diese Zeitqualität auf. Ganz gleich in welchen Lebensbereichen wir eine Suchtneigung haben, in welchen Situationen wir es vorziehen uns mit Schall und Rauch zufrieden zu geben, anstatt uns etwas wirklich Nahrhaftes zu Gemüte zu führen, in welchen Bereichen unseres Lebens wir es vorziehen zu träumen, anstatt tagtäglich etwas für die Verwirklichung unserer Träume zu tun, in welchen Beziehungen wir uns mit Lügen abspeisen lassen, weil wir meinen, dass die Wahrheit nicht zu ertragen wäre… In allen Fällen hilft entweder die Abstinenz, also der ‚kalte Entzug‘ von dem, was uns überfordert, was uns einlullt, was uns lahmlegt, was uns Schmerzen verursacht oder aber ein geregeltes, überschaubares Abdosieren mit einer gleichzeitigen Neuorientierung an dem, was uns wirklich gut tut und was uns auf einer tieferen Ebene und damit auch langfristig befriedigt.   



Viele liebe Grüße mit den Sternen



Lia




Email: lia@symbolsysteme.de
Spezifische astrologische Videos: http://symbolsysteme.de/26.html

 




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